Key Concepts

  • Subjektivismus, subjektiv, subjektisch

    "Das gegenwärtige Zeitalter empfängt seine Prägung aus der Vollendung der Metaphysik, und d.h.: aus dem Ende der im Griechentum begonnenen Geschichte des Wissens vom übersinnlichen Grund und der daraus gestützten Wahrheit des sinnlichen Seienden. Als eine — der Vermutung nach letzte — Epoche innerhalb der Metaphysikgeschichte wird die Neuzeit sichtbar. Diese ist dadurch ausgezeichnet, dass der übersinnliche Wahrheits-Grund des sinnlich Seienden anfänglich in die Subjektivität des absoluten Subjekts gelegt wird. Das Subjekt als solches stellt sich zurück in die subjektive Vorstellung seiner selbst, sofern es sich vorstellend auf das Objekt bezieht. Die auf sich selbst gestellte, in sich reflektierte Subjekt-Objekt-Beziehung ist die Objektivität der Objekte und als solche der einzig sinngebende Grund des Seienden. Hier ist die Vermittlung des Seienden als solchen, der unvermittelte Seinsgrund, die reflexiv auf sich selbst gestellte Subjekt-Objekt-Beziehung. Das bedeutet: in der Vollendung der Neuzeit ist es die unvermittelte Subjekt-Objekt-Beziehung, die in der Unmittelbarkeit des Seienden ihre Unterkunft findet, so dass diese Unmittelbarkeit subjektiv bzw. „subjektisch“ — im Sinne der auf sich selbst gestellten Subjektität — ermächtigt ist. Mit anderen Worten: In der sich vollendenden Neuzeit herrscht die subjektiv gesicherte Subjekt-Objekt-Beziehung — die neuzeitliche Ausprägung des übersinnlichen Grundes — im unmittelbaren Aufeinandertreffen von Seiendem und Seiendem, von Seiendem und Mensch, wobei dieser durchweg als das Subjekt der Subjektität, somit allzeit und allerorten sich selbst unmittelbar gegenüber, mit im Spiel ist. Die unvermittelte, in sich reflektierte Subjekt-Objekt-Beziehung ist die Unmittelbarkeit des Seienden und umgekehrt.

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  • Tauschen, Geben und Nehmen

    Tauschen ist Geben und Nehmen. Nehmen heißt ursprünglich nicht, den Lohn einer verrichteten Arbeit einstreichen oder ein vorab geregeltes Wieviel von etwas als Ausgleich für ein anderes in Besitz zu nehmen. Geben ist nicht nur die Umkehr- und Komplementäroperation des Nehmens, es heißt nicht etwas von seinem Besitz abgeben. Tausch ist die Begegnung, da der Mensch sich der Aufgabe auf einen Sinn zu merken annimmt. Zugleich ist Tausch die Art und Weise, wie die Erfahrung dieser Aufmerksamkeit im Zwischenmenschlichen und im Gemeinswesen konstitutiv ist.

  • Tragödie, tragisch

    Wir denken noch nach.

  • Tugend

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  • Unterschied, Difference

    "Die einzige Differenz, die Differenz selbst als das Einzige ist: das schiedliche Zwischen – der Unterschied.

    Weil in der Dichtung zwei Konstellationen im Spiel sind, von denen nur die eine aus dem Unterschied gefügt ist, darf dieser nicht erst vom Unterschiedenen her vorgestellt werden als das Verhältnis des Unterschiedenen zueinander. Sondern der Unterschied ist als solcher – d.h. ohne den Rückgriff auf Unterschiedenes – die Ur-Sache, auf die zu merken ist. Dickinsons dichterische Ökonomie des Unterschieds ist demnach nicht eine aufrechnende, wertende Gegenüberstellung von immateriellem und materiellem Reichtum; der Unterschied ergibt sich nicht erst aus dem Gegensatz zweier Auffassungen und Begriffe von Reichtum und Armut, Gewinn und Besitz, Not und Befriedigung u.a.m. Sondern die Ökonomie ist erstlich eine solche der „Differenz“, die einzig im Dichterischen selber wohnt – eine Ökonomie des in der Dichtung erblühenden Unterschieds. Zu diesem gehört freilich, dass er als Unterschied in der Weise des Entweder-Oder sich gegen das andere zu ihm, nämlich das Unterschiedslose unterscheidet. Der Unterschied selbst ruht im Abschied; dieser entwirft aus sich und lichtet, was im Abschiedslosen verharrt."

  • Verbergung, Verbergen

    Wir denken noch nach.

  • Wahrheit

    Wir denken noch nach.

  • Wert, Basiswertschema

    Dadurch, dass im Horizont der effektiven Gegenwart die Wirklichkeit – die Macht des Effektiven, the power of producing effects – aus der Beharrlichkeit im Besonderen des Seienden entbunden ist, anders gesagt, indem das Auszeichnende der Möglichkeit nicht eine eigenständige Qualität ist, ist Macht einzig das Ausmaß und der Umfang umsetzbarer Effekte, mit anderem Worten, sind sowohl das Mögliche als auch das Wirkliche immer und ausschließlich ein bestimmtes Machtquantum. Die Leitvorstellung der Wirklichkeit als Macht des Effektiven ernötigt diese rein quantitative Auffassung der Macht durch das Effektive. Um fortan die quantitative Vorstellung von Möglichkeit und Wirklichkeit gegenüber der metaphysischen abzugrenzen, bezeichnen wir Möglichkeit als Potential und Wirklichkeit als Effekt. Das übergeordnete Format wiederum, das die quantitative Erfassung der Potentiale und Effekte unterschiedslos gewährleistet, ist die Vorstellung Wert. Die Wirklichkeit erscheint als Wert. Werte beziehen sich auf Effekte. Weil es keinen eigenständigen und inneren Anhalt und Maßstab weder im Potential noch im Effekt gibt, bestimmt sich der Wert eines Dinges oder einer Sache notwendig und ausschließlich im Vergleich mit dem Ausmaß der Effekte an anderem Wirklichen. Sobald Wirkliches als Wert entdeckt ist, ist alles andere Wirkliche notwendigerweise und ausnahmslos in der selben Dimension als Vergleichswert festgesetzt.

  • Wille

    Bündig gesagt: ist ein Ding zum Wert verfallen, mag die ganze Welt nicht mehr gefallen.

  • wirtliches Auge

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  • Wirtlichkeit, Unwirtlichkeit

    Die Herrschaft der Macht des Effektiven kann deshalb nie durch einzelnes Wirkliches beschränkt sein, weil alle Einzelheit in der Masse der Werte aufgehoben ist. Erhebt sich das wessenlose entinnerlichte Effektive zum allgemeinen Maßstab, ist kein Freiraum für anderes als Wert, ist das einzige, was zählt, Masse. Bei der Entdeckung der Wirklichkeit in der Epoche der neuzeitlichen Verweigerung des Metaphysischen spielt immer die Entscheidung dieses einfachen und allgemeinen Entweder-Oder.

  • Wohlstandsgesellschaft

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  • Würde

    Im Reich der Zwecke hat alles entweder einen Preis oder eine Würde. Was einen Preis hat, an dessen Stelle kann auch etwas anderes, als Äquivalent, gesetzt werden; was dagegen über allen Preis erhaben ist, mithin keinÄquivalent verstattet, das hat eine Würde. (Kant, GMS, 434)