"Die einzige Differenz, die Differenz selbst als das Einzige ist: das schiedliche Zwischen – der Unterschied.
Weil in der Dichtung zwei Konstellationen im Spiel sind, von denen nur die eine aus dem Unterschied gefügt ist, darf dieser nicht erst vom Unterschiedenen her vorgestellt werden als das Verhältnis des Unterschiedenen zueinander. Sondern der Unterschied ist als solcher – d.h. ohne den Rückgriff auf Unterschiedenes – die Ur-Sache, auf die zu merken ist. Dickinsons dichterische Ökonomie des Unterschieds ist demnach nicht eine aufrechnende, wertende Gegenüberstellung von immateriellem und materiellem Reichtum; der Unterschied ergibt sich nicht erst aus dem Gegensatz zweier Auffassungen und Begriffe von Reichtum und Armut, Gewinn und Besitz, Not und Befriedigung u.a.m. Sondern die Ökonomie ist erstlich eine solche der „Differenz“, die einzig im Dichterischen selber wohnt – eine Ökonomie des in der Dichtung erblühenden Unterschieds. Zu diesem gehört freilich, dass er als Unterschied in der Weise des Entweder-Oder sich gegen das andere zu ihm, nämlich das Unterschiedslose unterscheidet. Der Unterschied selbst ruht im Abschied; dieser entwirft aus sich und lichtet, was im Abschiedslosen verharrt."